Pfannenstiel Wanderblog: Anzonico - Cavagnago - Sobrio - Pollegio (Strada alta Leventina / TI)

Heute Samstag bin ich zusammen mit Bettina über die unterste (dritte) Etappe des Höhen- und alten Saumwegs der Strada alta Leventina gewandert. Das Valle Leventina erstreckt sich südlich des Gotthardpasses von Airolo bis Biasca im Tessin.

ROUTE:

Anzonico, 984m / 1000m -
Segno, 1090m - Cavagnago, 1020m -
Sobrio, 1130m - Valècc, 1144m -
Bidrè, 1032m - Diganengo, 964m - Corecco, 794m -
Pollegio, 301m

Weitere Bilder im Picasa-Webalbum:

Leventina / 09.05.15

Route der dritten Strada-alta-Etappe zwischen Anzonico und Pollegio.
Pollegio liegt in der Talebene der Leventina kurz vor Biasca.
(swisstopo mit map.schweizmobil.ch)

Streckenlänge ca. 16 km; 400 m aufwärts, 1100 m abwärts.

Anzonico / S. Antonio, 1000m:
Um 10 Uhr beginnen wir die Wanderung im Dorf Anzonico auf genau 1000 m.ü.M.
In einem kleinen Postautobus sind wir von Lavorgo her hier angekommen.
Kurz nach 15 Uhr werden wir die Wanderung in Pollegio beenden.
Die Routen von "Strada alta Leventina" und "Trans Swiss Trail"
-> wanderland.ch-Route 2 / Etappe 27 / Anzonico - Biasca
führen weitgehend über die gleichen Wege,
ausser im Abschnitt zwischen Cavagnago und Sobrio.
Von Anzonico bis Biasca wird hier eine Gehzeit von 4:25 Std. angegeben.
Bis Pollegio sind es rund 50 Minuten weniger.
Wir haben für die Route zwischen Anzonico und Pollegio rund 4:30 Std. benötigt.

Tiefblick auf den Biaschina-Autobahnviadukt,
welcher bei der Bahnfahrt durch die Kehrtunnels zwischen Faido und Bodio
aus verschiedenen Blickwinkeln zu sehen ist,
ähnlich wie das Kirchlein von Wassen auf der Nordseite des Gotthards.

Chironico, auf der Geländeterrasse gegenüber,
gehört wie Anzonico zur Gemeinde Faido:
Am 1. April 2012 fusionierte Chironico mit den Gemeinden Anzonico, Calpiogna, Campello, Cavagnago, Mairengo und Osco zur bestehenden Gemeinde Faido.
Quelle (Wikipedia): http://de.wikipedia.org/wiki/Chironico

Die "Strada alta" überquert (meist steglos) zahlreiche Bergbäche.

Abschiedsgruss des Frühlings an den Winter.

Segno, 1090m:
Auf der "Strada alta" in 3:10 Std. bis Pollegio.

Ausgebüxt!

Himmelblau .......

........ und glimmerglitzrig.


Zwischen Cavagnago und Sobrio: In diesem Abschnitt verläuft die "Strada alta" unterhalb der Fahrstrasse. Der "Swiss Alpin Trail" führt hingegen über einen Weg oberhalb der Fahrstrasse.

Viel Regen ist gefallen,
gestern Freitag und in der vergangenen Nacht.

Zoomblick auf ein Monti an der gegenüberliegenden Leventina-Talseite.

San Lorenzo, Sobrio:
Exakt hier, aber und 800 Meter tiefer unten,
durchquert der neue 57 km lange NEAT-Gotthard-Basistunnel das Alpengebirge.


Valécc, 1144m: Hier, kurz nach Sobrio, sind wir wieder auf der wanderland.ch-Route 2 und bleiben darauf bis nach Pollegio. Den hier ausgeschilderten Übergang ins Valle di Blenio will ich mir merken.

Unser Mittagsrastplatz bei der Wegstelle Valécc
(ein Aussichtspunkt mit Kinderspielplatz).

Drüben der Zugang ins Val d'Ambra .....

........ mit dem kleinen Staubecken,
an welchem wir am vergangenen 1. April vorbeigekommen sind:
01.04.15: Pollegio - Val d'Ambra - Pozzo - Iragna (Leventina / Riviera / TI)

Für das leuchtende Goldgelb
ist heute der Ginster zuständig,
(am vergangenen Mittwoch im Jura
waren es die Rapsfelder).

Die Umgebung wird nun deutlich "wilder",
wir kommen in die Felsschlucht des Vallone.

Eine Bachüberquerung auf einem Steg ist auf dieser Route die Ausnahme.

Bettina wagt die Bachdurchquerung ohne Seilsicherung.

Bei feuchten Verhältnissen sind diese bemoosten Steinplatten glitschig.

Bidré di sopra, 1070m:
Die Abzweigung rechts führt hinauf zur Cap. Pian d'Alpe UTOE auf 1764 m.ü.M.
und weiter zum Matro auf 2172 m.ü.M.
sowie hinüber ins Valle di Blenio.

Hier bei Bidré (P. 1032) mag sich ein Rustico-Besitzer
nicht durch vorbeiziehende Wanderer stören lassen
und hat dafür gesorgt,
dass der Wanderweg rechts unten um das Grundstück herum geführt wird.

Bettina hält sichere Distanz .......

........ zur "Bärengube"
(es könnte ja auch eine "Schlangengrube" sein!)
Zum Thema "Schlange" folgt die Fortsetzung weiter unten.

Blick zurück aufs umwanderte Grundstück bei Bidré.

Die Tessiner Tierwelt
unterscheidet sich deutlich
von jener im Thurgau!

Diganengo, 964m
Hier ist nochmals eine Abzweigung zur Cap. Pian d'Alpe UTOE ausgeschildert.

Wie die rote GPS-Aufzeichnung zeigt, hatten wir kurz nach Diganengo
etwas Schwierigkeiten mit der Wegfindung in Richtung Corecco.
Den auf der schweizmobil.ch-Karte grün markierten Wanderweg
haben wir nur mit Mühe gefunden.
Seine Begehung ist aber auch nicht mehr empfehlenswert:
Der Weg ist sehr feucht und führt durch einen Rutschhang.
So wie es (nachträglich beurteilt) aussieht,
wird der Wanderweg neuerdings auf etwas anderer Route geführt:
Vermutlich über den Weg,
welchen ich oben mit den blauen Pfeilen (-> -> ->) markiert habe.

Diganengo

Der vermutlich neumarkierte Wanderweg
führt vermutlich nicht mehr
hier unter diesen feuchten Felsen hindurch,
sondern weiter oben darüber hinweg.

Tieflick auf einen südlichen Dorfteil von Bodio.
Dort in der Nähe liegt das Südportal des neuen NEAT-Gotthard-Basistunnels.

Das weiter oben bereits einmal gezeigte Staubecken (Lago di Rierna)
beim Eingang ins Val d'Ambra.

Corecco, 794m

Corecco

Gegenüberliegend das Val d'Ambra.

Blick Leventia-talabwärts.


Blick in die Talebene auf den Flusslauf des Ticino, die Autobahn sowie auf die bereits NEAT-verbreiterte Bahntrasse.

Dass sich die Tessiner Tierwelt von jener des Thurgaus unterscheidet,
erlebt hier Bettina, die Wahltessinerin aus dem Thurgau, beinahe hautnah:
Nur knapp hinter ihrem Rücken schnellt plötzlich eine lange schwarze Schlange aus der Böschung auf den Weg. Wie wild züngelt sie und verschwindet dann so blitzschnell und lautlos, wie sie in Erscheinung getreten ist, im Laub unterhalb des Wegs.

Vermutlich sind wir einer ungiftigen "Zornnatter" begegnet:

Die Zornnatter, Hierophis viridiflavus, ist eine harmlose Schlange, kann eine Länge von fast zwei Metern erreichen und lebt mit Vorliebe am Boden. Normalerweise ist sie schwarz, schwarzgrün, schwarzbraun und mehr oder weniger gelb gesprenkelt. Die gelben Flecken können zu Querbändern und im hintersten Körperdrittel zu Längsstreifen verschmelzen. Man findet auch ganz schwarze Exemplare. Normalerweise ist der Bauch gelbweiss oder gräulich.

Die Zornnatter besitzt auf der Kopfoberseite grosse Schilder, nur eine Reihe Oberlippenschilder und runde Pupillen – charakteristisch für die ungiftigen Schlangen der Schweiz. Dank ihrer dunklen Färbung gelingt es ihr rasch, die für ihre Aktivität optimale Körpertemperatur zu erreichen.

Quelle: http://www.karch.ch/karch/page-30330_de.html

Und "schwupps",
spur- und geräuschlos verschwunden ist sie.
Die Begegnung mit uns hat die Schlange vermutlich ebenso erschreckt, wie sie uns.


Zum Abschluss folgt der 400-Höhenmeter-Steilabstieg nach Pollegio ......

...... auf tipp-toppem Weg,
vorbei an riesigen Felssturzbrocken.

Wo mag die Schlange inzwischen wohl sein?

Links das NEAT Infocentro Pollegio von Alptransit.
Rechts der Tower der neuen SBB-Betriebszentrale Pollegio,
wo der gesamte Bahnverkehr zwischen Chiasso und Arth-Goldau
überwacht und gesteuert wird.