Samstag, 18. April 2015

Besuch (2) im Gotthard-Basistunnel (Erstfeld / Amsteg)

Heute Samstag haben wir mit einer zweiten FF-Gruppe nochmals an einer von AlpTransit angebotenen Führung im Gotthard-Basistunnel im Abschnitt Erstfeld / Amsteg teilgenommen. Im Unterschied zur Vormittags-Führung am vergangenen Donnerstag (->16.04.15) sind wir heute erst am Nachmittag in den Tunnel gefahren.
  
Vor der Tunnelführung haben wir nach dem Besuch im InfoZentrum Erstfeld eine Vormittags-Wanderung der Reuss entlang von Erstfeld nach Amsteg unternommen. 

Heute mit dabei:
Georges, Bernhard, Christina
(Wanderung / Mittagessen / Tunnel-Führung)
Sowie:
Rut, Werner, Judith, Luca
(Tunnel-Führung) 

Weitere Bilder im Picasa-Webalbum:
Gotthardtunnel / 18.04.15

Bilder von Christina:
L I N K
   
In der Weströhre des Gotthard-Basistunnels
411 Tage vor der Eröffnung. 
Die Tunnel-Eröffnung ist am Wochenende 4./5. Juni 2016 vorgesehen. 
Der fahrplanmässige Betrieb wird am 11. Dezember 2016 aufgenommen.


Das AlpTransit Infozentrum Erstfeld 
befindet sich neben den Nordportalen der beiden NEAT-Tunnelröhren 
(Bus-Haltestelle: Erstfeld-Lindenried). 
Der Vortrag und die Tunnelführung finden in Amsteg statt. 
Unsere vorausgehende Wanderung von Amsteg nach Erstfeld 
verläuft entlang der Reuss: 
Streckenlänge ca. 7 km, Flachwanderung.  
(swisstopo mit map.schweizmobil.ch)
AlpTransit Infozentrum Erstfeld.

Die beiden 57 km langen Tunnelröhren des Gotthard-Basistunnels 
verbinden Erstfeld im Urner Reusstal mit Bodio im Tessin.

Eine von zwei Aussichtsplattformen ......

...... mit Ausblick über die Bahnanlagen .....

....... vor den Nordportalen, hier jenes der Oströhre.

Im Ausstellungraum des InfoZentrums.

Mit dem Bus fahren wir kurz vor 10 Uhr zurück zum Bahnhof Erstfeld 
und beginnen hier die rund anderthalbstündige Wanderung 
 der Reuss entlang nach Amsteg.

Auf dem Reussuferweg.
Jagdmattkapelle


Ideales Schneckenwetter heute!






Ellbogen, 501m:
Ungefähr auf halber Wegstrecke zwischen Erstfeld und Amsteg.
 Die wanderland.ch-Route 2 (Trans Swiss Trail) 
verläuft hier ebenfalls entlang der Reuss:  
Etappe 21 / Erstfeld-Wassen
Auf der gegenüberliegenden (östlichen) Talseite 
verlaufen Via Gottardo / Via Suworow / Gotthardbahnweg.



Der breite Betonkanal 
schützt Autobahn (links) und Wanderweg ......
...... vor Hochwasser und Murgang des Schipfenbachs bei Silenen.

Der gegenwärtig leichte Regen verursacht keine Spur von  Hochwasser 
in der Reuss und den seitlich zufliessenden Bergbächen.


Wir passieren den AlpTransit-Installationsplatz im Gebiet "Grund" bei Amsteg
Die meisten Anlagen sind hier bereits wieder abgebaut 
und das Gelände ist renaturiert worden. 
Hier, bei den Baubaracken mit Unkünften, Kantine und Vortragsräumen, 
wird am Nachmittag die Tunnelführung beginnen.


Ankunft im Dorf Amsteg
Hinter dem Kirchturm von Amsteg 
rollt ein langer Güterzug über die alte Gotthardbahnstrecke:
1882-2007 / 125 Jahre Gotthardbahn



Die Druckleitungen über dem SBB-Kraftwerk Amsteg (am Hang rechts hinten) 
sind nicht mehr in Betrieb. 
Sie wurden durch unterirdische Stollen ersetzt.

Amsteg, 522m

Bei Amsteg liegt der Zugang ins Maderanertal, 
einem einmalig schönen Wandergebiet.

Siehe dazu den Blogbeitrag vom 31.08.13: 
Rundwanderung im Maderanertal: Golzern - Windgällenhütte - Tritt

Kurzer Abstecher vor die Tore des SBB-Kraftwerks Amsteg.
Im Hinblick auf den Bau des Gotthard-Basistunnels (Teil der Neuen Alpentransversalen NEAT) sowie des Projekts Bahn 2000 und den damit erhöhten Bedarf an Energie wurde das alte Kraftwerk von 1993 bis 1998 durch einen Neubau in einer Felskaverne ersetzt. Auch die Wasserfassung beim Pfaffensprung, das Wasserschloss, die Druckstollen und die Ableitung des Wassers in die Reuss wurden neu erstellt. Der Neubau ist auf eine Stromproduktion von 160 Megawatt ausgelegt. In einer ersten Etappe sind 120 Megawatt installiert, die durch drei Generatoren zu 50 kVA erzeugt werden. Der kommerzielle Betrieb wurde am 1. Mai 1998 aufgenommen, die offizielle Eröffnung war am 17. September 1998.
Quelle (Wikipedia): http://de.wikipedia.org/wiki/Kraftwerk_Amsteg

Die Anlagen des neuen Kraftwerks befinden sich im Berg. 
Für die Stromversorgung des Gotthard-Basistunnels 
wurde ein 1.9 km langer Kabelstollen zwischen Tunnel und Kraftwerk gebohrt.


Wie bereits am vergangenen Donnerstag 
 essen wir auch heute den Zmittag im Gasthaus "Stern und Post
einem "Swiss Historic Hotel".



Im Innern des Gasthauses erinnern zahlreiche Gegenstände 
an die lange Geschichte des Hauses, 
hier im Bild ein altes Wirtshausschild ........
....... oder die Ausstattung eines Badezimmers.


Im "Salle de lecture" ist heute der Tisch für uns schön gedeckt.
(Am vergangenen Donnerstag konnten wir hingegen auf der Sonnenterrasse essen.)



Nach dem Zmittag kehren wir zurück .....

....... ins Gelände mit den Baubaracken, 
wo kurz nach 13:30 Uhr auch die übrigen Teilnehmer 
für die Tunnelführung vom InfoZentrum Erstfeld her eintreffen 
(inkl. Rut, Werner, Judith und Luca).

Der heutige Vortrag wird von Paul Jauch, 
einem ehemaligen Lokiführer, gehalten. 
Er wird auch die anschliessende Stollenfahrt und Tunnelführung übernehmen,
zusammen mit Alois Bissig, 
der am vergangenen Donnerstag den Vortrag gehalten hat.

Zum Vortrag gehört auch eine Sicherheitsinstruktion, 
 hier z.B. über die Handhabung eines Sauerstoffgeräts, 
welches jeder Besucher in einem Spezialrucksack mittragen wird.

Los geht's: 
Mit zwei Kleinbussen werden wir 
durch den 1.8 km langen seitlichen Zugangstollen .....

....... in den Berg hinein gefahren, 
wo der rund anderhalbstündige Tunnel-Rundgang beginnt. 



Durch den Zugangstollen bei Amsteg, 
 welcher für den Zwischenangriff erstellt worden ist, 
 gelangen wir in die Nähe der beiden Tunnelröhren. 
Bildquelle: http://www.agn-amsteg.ch/

Zuerst gehen wir durch den Stollen rechts zur Weströhre, 
 dann ein Stück längs der Weströhre bis zu einem sog. Querschlag,
das ist ein Querstollen zwischen der West- und der Oströhre. 
 Schliesslich gelangen wir durch den Stollen links wieder zurück zu den Fahrzeugen.
Hier, an diesem Knotenpunkt, 
erreicht auch der 1.9 km lange Kabelstollen den Basistunnel.
Durch diesen Seitenstollen werden die Fahrleitung im Basistunnel 
mit Strom aus dem EW Amsteg versorgt.




Arbeitsschritte für die Tunnelverkleidung zur Absicherung 
gegen den Bergdruck (Fels) und zur Abdichtung (Bergwasser).





Begehbares 1:1-Modell 
mit der Tunnel-Ausrüstung 
zwischen Schienen und Fahrleitung.



Hier stehen wir direkt über der Weströhre, 
welche wir auf einer Passarelle überqueren.


Ankunft im Ausstellungsraum zwischen der West- und der Oströhre.



Hinten wird die Oströhre mit den Tessiner Farben Rot und Blau beleuchtet. 
Da bei der Bahn Linksverkehr gilt, 
dient die Oströhre im Normalbetrieb der Fahrt in Richtung Tessin.

Auf der Leinwand erinnert ein Video an die verschiedenen Durchbruch-Feierlichkeiten.

Wir betreten die Weströhre.








Aufhängung der Fahrleitung.

Zwischen den Schienen sind gelbe Elemente der Zugsicherung montiert.

Durch die Türöffnung betreten wir den Querschlag, 
einen Verbindungsstollen zwischen den beiden Tunnelröhren. 
Insgesamt 176 Querschläge im Abstand von rund 320 Metern 
dienen in einem Notfall als Fluchtweg in die benachbarte Tunnelröhre. 
Zudem bilden sie geschütze Räume für bahntechnische Anlagen.

Nicht alle übrigen 175 Querschläge sind so grossräumig wie dieser hier.

Zurück in der Weströhre überqueren wir die Geleise .....

...... und knipsen im Tunnel 
ein letztes Erinnerungsbild.
(Hier war Werner am Drücker.)


Auf dem Weg zurück zu den Fahrzeugen.


Zurück in Amsteg mit Abschluss der Veranstaltung.

Allen herzlichen Dank
für die Begleitung.
Beat

Frühere Blog-Beiträge:
- 16.04.15: Besuch (1) im Gotthard-Basistunnel (Erstfeld / Amsteg) 
- 09.04.15: Rundwanderung im Urner Reusstal: Erstfeld <-> Amsteg

Zu den Seeaufschüttungen mit Ausbruchmaterial aus dem Gotthard-Basistunnel:
- 14.11.13: Zwischen Reussdelta und Morschach über den "Weg der Schweiz"

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